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Flughafen Roissy-Charles-de-Gaulle: Ignoranz gegenüber der Frustration der Fluglotsen
Foto: Thibaud Moritz / AFP / dpa
Am zweiten Tag eines Streiks der französischen Fluglotsen sollen am Freitag 40 Prozent der Flüge von und nach Paris ausfallen. Davon dürften zahlreiche Urlaubsreisende betroffen sein,denn Freitag ist der letzte Schultag vor den landesweiten Sommerferien in Frankreich. An anderen französischen Flughäfen des Landes wird ebenfalls mit Ausfällen und Verspätungen gerechnet. Auch Flüge,die Frankreich nur überqueren,könnten von dem Fluglotsenstreik betroffen sein.
Mit der publikumswirksamen Arbeitsniederlegung wollen die Lotsen auf den Personalmangel und die schwierigen Arbeitsbedingungen aufmerksam machen. Die zweitgrößte französische Fluglotsengewerkschaft UNSA-ICNA prangert außerdem Managementfehler an. Eine andere Gewerkschaft,USAC-CGT wirft der französischen Luftfahrtbehörde DGAC Ignoranz gegenüber der Frustration der Fluglotsen vor. »Die DGAC versäumt es,die für Fluglotsen unverzichtbaren Instrumente zu modernisieren,obwohl sie immer wieder verspricht,dass alle notwendigen Ressourcen zur Verfügung gestellt werden«,so UNSA-ICNA in einer Erklärung. Die Systeme seien in die Jahre gekommen,und die Behörde verlange ständig mehr vom Personal,um das auszubügeln.
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Easyjet nannte 274 Streichungen. Auch Lufthansa,Air France oder British Airways sind von dem Streik betroffen,gaben aber keine Zahlen bekannt. Die Lufthansa Group erklärte: »Wir bedauern die Unannehmlichkeiten für unsere Gäste.« Sie riet Kunden,sich über Website und App auf dem Laufenden über den Status ihrer Flüge zu halten. British Airways setzte größere Flugzeuge ein,um die Ausfälle zu begrenzen. Die größte französische Gesellschaft Air France nutzte die verbleibenden Kapazitäten am Himmel für Langstreckenflüge.
Ryanair-Chef O’Leary wiederholte seine Forderungen an EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen,die Fluglotsendienste in der EU zu reformieren. Der Verband A4E,dem alle großen Fluggesellschaften einschließlich Ryanair und Lufthansa angehören,forderte Einschränkungen des Streikrechts.
mik/Reuters