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SPD-Generalsekretär Klüssendorf: Unnachgiebigkeit versprochen
Foto: Bernd von Jutrczenka / dpa
Trotz fehlender politischer Mehrheiten pocht SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf auf eine stärkere Besteuerung von Millionenvermögen. »Wir müssen endlich über eine ehrliche und verantwortliche Besteuerung von Erbschaften sprechen«,sagte Klüssendorf dem Portal »T-Online«. Damit sei nicht das Eigenheim oder die Altersvorsorge der Mittelschicht gemeint,sondern Millionenvermögen. »Das würde nicht nur für mehr Gerechtigkeit in der Steuerpolitik sorgen,sondern auch Milliardensummen in die Länderhaushalte spülen,was in die Bildung oder innere Sicherheit fließen kann.«
Er hoffe,dass auch die Union die Notwendigkeit eines modernen und gerechten Erbschaftssteuerrechts in Deutschland erkenne. »Ich kann aber jetzt schon sagen,dass ich bei dem Thema sehr unnachgiebig agieren werde.«
Ähnlich hatte sich SPD-Parteichef Lars Klingbeil beim Parteitag Ende Juni geäußert. Man hätte gern im Koalitionsvertrag gesehen,dass Spitzeneinkommen und sehr hohe Vermögen und Erbschaften viel stärker zur Finanzierung des Gemeinwohls herangezogen werden,sagte er. Die SPD habe aktuell bei diesem Thema aber keine Mehrheit. »Und das müssen wir verändern.«
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Merz hatte sich am Sonntag im ARD-»Sommerinterview« dafür ausgesprochen,die vom Staat erstatteten Wohnkosten für Bürgergeld-Empfänger zu begrenzen. Er nannte dabei eine Pauschalisierung der Wohnkosten,geringere Sätze oder eine Begrenzung der unterstützten Wohnungsgrößen als Möglichkeiten. Merz kritisierte dabei,dass für Bürgergeld-Empfänger teils Wohnungen finanziert würden,die sich »eine normale Arbeitnehmerfamilie nicht leisten« könne.
Klüssendorf wies den Vorschlag entschieden zurück. »Wir haben in Deutschland nach wie vor ein Problem mit Kinderarmut und zunehmender Obdachlosigkeit. Menschen zu zwingen,aus einer Wohnung in eine andere zu ziehen,wo die Mieten sogar oft noch höher liegen,ist unsinnig.«
mik/dpa-AFX/AFP