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Besucher im Pavillion von Samsung Electronics bei der World IT Show in Seoul: Schlechte Zahlen für den Elektronikkonzern
Foto: Jeon Heon-Kyun / EPA
Ein schleppender Absatz von Hochleistungsspeichern für künstliche Intelligenz (KI) hat Samsung im zweiten Quartal einen unerwartet starken Gewinneinbruch eingebrockt. Der operative Gewinn sei nach vorläufigen Zahlen um 56 Prozent auf 4,6 Billionen Won (rund drei Milliarden Euro) gefallen,teilte der südkoreanische Elektronik-Konzern am Dienstag in Seoul mit.
Zur Begründung nannte Samsung vor allem Probleme der Chip-Sparte. Wertberichtigungen auf Lagerbestände und die US-Beschränkungen für den Export hochentwickelter KI-Chips nach China hätten das Ergebnis belastet,teilte der Konzern mit. Im Vorjahreszeitraum hatte Samsung noch einen Gewinn von 10,4 Billionen Won erzielt,im Vorquartal waren es 6,7 Billionen Won. Endgültige Zahlen mit detaillierten Angaben will Samsung Ende Juli vorlegen.
Laut einer von Südkoreas amtlicher Nachrichtenagentur Yonhap durchgeführten Umfrage liegen Samsungs Zahlen damit im Schnitt um 23 Prozent hinter den Erwartungen der befragten Ökonomen.
Samsung hinkt zudem technologisch bei sogenannten HBM-Chips (High Bandwidth Memory) hinterher. Experten rechnen nicht damit,dass der Konzern noch in diesem Jahr nennenswerte Mengen der neuesten Generation dieser Speicher (HBM3E 12-Layer) an Nvidia liefern kann. Samsung schweigt sich bislang darüber aus,ob die Chips die Anforderungen des weltgrößten Anbieters von KI-Spezialprozessoren erfüllen. Nach eigenen Angaben liefert Samsung seine HBM3E 12-Layer-Chips an AMD.
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HBM-Speicher sind für rechenintensive KI-Anwendungen prädestiniert,weil sie Unmengen von Daten sehr schnell speichern und wieder ausgeben können. Die beiden Rivalen waren dank eines reißenden Absatzes dieser zukunftsträchtigen und margenstarken Produkte in den vergangenen Quartalen von Rekord zu Rekord geeilt. Ein wichtiger Abnehmer für Samsungs HBM-Speicher ist China. Die US-Beschränkungen für Technologie-Exporte in die Volksrepublik erschweren das dortige Geschäft.
hen/Reuters/dpa