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Leuchtdisplay (Symbolbild)
Foto: Peter Steffen / dpa
Die Chefs der deutschen Technologiekonzerne SAP und Siemens drängen auf eine grundlegende Überarbeitung der europäischen KI-Gesetze. In einem gemeinsamen Interview mit der »FAZ«
plädierten Christian Klein von SAP und Roland Busch von Siemens für ein neues Rahmenwerk,das Innovationen fördere,anstatt sie zu behindern.
Der europäische AI Act sei einer der Gründe,»warum wir hier nicht Vollgas geben können«,sagte Busch einem Vorabbericht zufolge. Die Regularien seien teilweise widersprüchlich und überschnitten sich mit bestehenden Gesetzen. Den Data-Act bezeichnete Busch als »toxisch für die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle«.
Der Vorstoß erfolgt vor dem Hintergrund der Umsetzung des Gesetzespakets. Das EU-Parlament hatte den AI Act 2024 verabschiedet. Er ordnet KI-Anwendungen in Risikoklassen ein,wonach Anbieter bestimmte Sicherheits- und Transparenzanforderungen erfüllen müssen. Zuletzt hatten jedoch US-Konzerne wie Alphabet und Meta sowie die europäischen Unternehmen Mistral und ASML eine Aufschiebung gefordert und dies mit fehlenden Leitlinien begründet.
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Die EU-Kommission teilte zwar Anfang Juli mit,dass sich die Veröffentlichung eines entsprechenden Verhaltenskodex bis Ende 2025 verzögern könnte. Eine Verschiebung der Einführung des gesamten Gesetzes lehnte die Brüsseler Behörde jedoch ab. Eine Stellungnahme der EU-Kommission zu den Forderungen von Siemens und SAP lag zunächst nicht vor.
lph/Reuters