Bild vergrößern
Skyline von Dubai: Die Influencer-Oase gilt als Steuerparadies
Foto: Kamran Jebreili / dpa / AP
Influencerinnen und Influencer sollen allein den Fiskus in Nordrhein-Westfalen um rund 300 Millionen Euro betrogen haben. Das bestätigte das Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität (LBF NRW) auf Anfrage.
Die Steuerfahnder analysieren nach eigenen Angaben aktuell ein Paket mehrerer Social-Media-Plattformen mit 6000 Datensätzen,aus denen sich der mutmaßliche Millionenschaden ergibt. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa sind auch andere Bundesländer betroffen.
»Ziel der Ermittlungen sind professionelle Influencer,die ihre steuerlichen Pflichten mit hoher krimineller Energie umgehen«,hieß es von dem Landesamt,das seit Januar 2025 die gesamte nordrhein-westfälische Steuerfahndung mit rund 1200 Experten vereint. Es ist nach eigenen Angaben die erste Landesbehörde dieser Art in der Bundesrepublik. Innerhalb des LBF hatte man extra ein »Influencer-Team« gebildet,um die Szene unter die Lupe zu nehmen.
Thien betonte: »Es gibt bei den großen Social-Media-Profilen Akteurinnen und Akteure,die mit hoher krimineller Energie jegliche Steuerverpflichtung zu umgehen versuchen. Es ist keine Seltenheit,dass eine Influencerin oder ein Influencer pro Monat Zehntausende Euro verdient,aber nicht einmal eine Steuernummer hat. Da geht es nicht um Überforderung mit plötzlichem Ruhm,sondern um immense Steuerhinterziehung mit Wissen und Willen.«
data-area="text" data-pos="14">
NRW-Finanzminister Marcus Optendrenk (CDU) sagte der Nachrichtenagentur dpa: »Steuerhinterziehung im großen Stil tritt überall dort auf,wo Geld in großem Stil gemacht wird. Es ist ein Gebot der Gerechtigkeit,dass unsere Steuerfahndung ganz genau hinschaut.«
mic/dpa-AFX