2025-10-27
https://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/exoplanet-gliese-251c-neuer-kandidat-fuer-die-suche-nach-ausserirdischem-leben-a-bf5091ca-e49b-40b0-8074-7033641cf45c
HaiPress
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Die künstlerische Darstellung zeigt die neu entdeckte Super-Erde (links),einen bereits bekannten Exoplaneten (Mitte) und den roten Zwergstern Gliese 251 (rechts)
Foto: UCI / Michael Marcheschi / m2design
Um den 18 Lichtjahre von der Erde entfernten roten Zwergstern Gliese 251 kreist ein erdähnlicher Planet in der lebensfreundlichen Zone. Erste Hinweise auf den Exoplaneten – so nennen Astronomen Planeten bei anderen Sternen – fand ein internationales Forschungsteam in Archivdaten,die über einen Zeitraum von 20 Jahren gesammelt wurden.
Weitere,sehr präzise Beobachtungen bestätigten die Vermutung: Neben dem bereits seit 2020 bekannten,auf einer engen Bahn kreisenden Planeten Gliese 251b umrundet ein zweiter Planet,Gliese 251c,alle 54 Tage den Stern. Schon in wenigen Jahren könnten neue Großteleskope die Atmosphäre von Gliese 251c auf etwaige Lebensspuren hin untersuchen,schreiben die US-Wissenschaftler im Fachmagazin »Astronomical Journal«
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»Der Exoplanet befindet sich in der lebensfreundlichen Zone des Sterns«,erklärt Co-Autor Suvrath Mahadevan von der Pennsylvania State University. »Die Entfernung vom Stern ist also gerade richtig,damit flüssiges Wasser auf der Oberfläche existieren kann – wenn er die richtige Atmosphäre besitzt.«
Schon in wenigen Jahren könnte eine solche Suche mit neuen Großteleskopen starten,etwa mit dem derzeit in Chile gebauten Extremely Large Telescope (ELT) der Europäischen Südsternwarte ESO,das noch in diesem Jahrzehnt in Betrieb gehen soll. Mit seinem knapp 40 Meter durchmessenden Hauptspiegel könnte das ELT den Planeten nicht nur direkt abbilden,sondern sogar seine Atmosphäre untersuchen. Mahadevan und seine Kollegen haben bereits Klimasimulationen für Gliese 251c durchgeführt,um herauszufinden,welche Art von Strahlung aus der Atmosphäre zu erwarten ist.
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Eine der neu entdeckten Schwankungen im Sternenlicht ließ sich so jedoch nicht erklären. Die einzige Lösung: Eine weitere Super-Erde,ebenfalls etwa mit der vierfachen Masse der Erde,umkreist Gliese alle 54 Tage. Für die Astronomen könnte sich diese Super-Erde schon in wenigen Jahren als besonders spannend erweisen – nämlich dann,wenn die Suche nach Biosignaturen in ihrer Atmosphäre beginnt.
alw/dpa